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Hoch im Norden

Vom 2. bis 5. Juli 2023 blieben die Arbeitsplätze in beiden Hild und K Niederlassungen leer. Die Mitarbeitenden hatten sich auf den Weg nach Bremen gemacht. Von München aus sind das etwa 800 km, von Berlin etwa 400. Nicht wenig für eine Büroexkursion, doch mit ihrer mehr als tausendjährigen Historie befindet sich die Hansestadt in einem architektonisch spannenden Balanceakt zwischen Tradition und Wandel. Hild und K durften sich hier bereits mit dem „Grünen Haus am Hohentorsplatz“ und den „Wartehallen Huckelriede“ einbringen. Mit dem Wettbewerbsgewinn für „Kattenturm Mitte“ eröffnet sich gerade ein weiteres Kapitel in der gemeinsamen Baugeschichte.

Foto (1): Nikolai Wolff / Fotoetage

Und schließlich fand am 3. Juli 2023 die Finissage der durch das Büro kuratierten Ausstellung „Wohnungsbau + Bauen im Bestand = X“ statt, mit einer Podiumsdiskussion im Bremer Haus der Wissenschaft. Unter der Moderation von Prof. Daniela Konrad (Hochschule Bremen) suchte Hild und K Partner Matthias Haber gemeinsam mit Luisa Ropelato (Architects for Future), Jens Lütjen (Robert C. Spies Immobilien), Prof. Dr. Iris Reuther (Freie Hansestadt Bremen) und Johann Christian Plagemann (Gewoba) nach Antworten auf die Frage, warum bei der angestrebten Erweiterung des Wohnraums in Deutschland bisher so wenig auf Bestände zurückgegriffen wird.

Fotos (7): Tolga Kemal Ünver, Hild und K

Der nächste Tag begann mit der Besichtigung eines echten Architekturklassikers. Durch das Hochhaus, welches Alvar Aalto in den 1950er Jahren für die Stadterweiterung „Neue Vahr“ geplant hatte, führte Rolf Diehl von Stattreisen Bremen. Als ganz offensichtlich stolzer Bewohner des denkmalgeschützten Gebäudes kannte er buchstäblich jede Schraube.

Für das Büro Hild und K ist das Gebäude auch als Inspirationsquelle für das inzwischen preisgekrönte „Grüne Haus am Hohentorsplatz“ wichtig, das die Mitarbeitenden (viele von ihnen erstmals) am frühen Abend besichtigen konnten. Die Aufwertung der Erschließungsbereiche zugunsten eines lebendigen Miteinanders der Bewohnerschaft verdankt sich diesem Vorbild. Das hochwertig gestaltete, innenliegende Treppenhaus bot Raum für das (fast) komplette Team.

Mittags hatte es mit der Besichtigung der Bremer Landesbank noch einen Abstecher ins Herz der Altstadt gegeben. Das in direkter Nachbarschaft zum alten Rathaus gelegene Gebäude greift mit seiner Klinkerfassade gleich zwei traditionell hanseatische Werte auf: hohen Qualitätsanspruch und vornehme Zurückhaltung.

Dem Büro Caruso St. John gelang es nicht allein, den Neubau harmonisch in die umgebende Architektur einzufügen, mit einem ruhigen Innenhof entstand inmitten der trubeligen Innenstadt eine Oase der Ruhe, auch für Passantinnen und Passanten. Mittlerweile wird das offene Rund auch als Veranstaltungsort für das „Musikfest Bremen“ genutzt.

Mitten hinein ins Spannungsfeld zwischen Stadtgeschichte und Neuentwicklung zielte auch die nächste Besichtigung. Im Zuge der Konversion der alten Hafenreviere wurden in das ehemalige Logistikgebäude „Schuppen Eins“ ein Automobilzentrum und Büroeinheiten, aber auch Wohnungen integriert, wobei das besondere Flair der ehemaligen Zweckarchitektur zu erhalten war. Der Architekt Jost Westphal führte durch das mehrfach ausgezeichnete Haus, das sein Büro 2013 umgebaut hatte.

Mit „Schneisen“ durch die ehemalige Dachkonstruktion erreichten die Architekten eine optimale Belichtung der in das Obergeschoss implementierten Wohn- und Büroeinheiten, aber auch zum ehemaligen Hafen hin ausgerichtete Höfe. Selbstverständlich, dass die Ausflüglerinnen und Ausflügler sich diesen Blick nicht entgehen ließen!