Ende März wurde der Neubau in der Lotte-Branz-Straße an die Landeshauptstadt München übergeben. Am 6. Mai wurde der Übernachtungsschutz, bisher behelfsmäßig in der ehemaligen Bayernkaserne untergebracht, an seinem neuen Standort eröffnet. Wie bisher übernimmt das Evangelische Hilfswerk mit seiner Einrichtung „Schiller“ die Betriebsführung.

In 184 Zimmern stehen nun 730 Übernachtungsplätze für diejenigen zur Verfügung, die in München – teilweise trotz einer Arbeit im Niedriglohnsektor – keine eigene Wohnung finden. Unter ihnen sind auch zahlreiche Frauen und Familien.

Die Architektur des Hauses bietet den unterschiedlichen Gruppen geschützte Bereiche. Einzelne „Gebäudefinger“ sind versetzt zueinander angeordnet und nur in den Eckbereichen verbunden. Mit dieser Gebäudestruktur entstehen attraktive Höfe als zusätzliche geschützte Aufenthaltsbereiche für Männer, Frauen und Familien.

Standards und Bandbreite der Einrichtung konnten durch den Neubau erheblich gesteigert werden. Dennoch natürlich kann sie ein würdiges Leben in den eigenen vier Wänden nicht ersetzen. Das Team des Evangelischen Hilfswerks unterstützt die Klientinnen und Klienten dabei, eine angemessen bezahlte Arbeit und Wohnraum zu finden – einen Ausweg aus der Perspektivlosigkeit. 

Wie uns zugetragen wurde, fühlen sich die Mitarbeitenden in dem neuen Gebäude, das auch deutlich mehr Beratungs-, Service- und Funktionsräume aufweist, sehr wohl. Dass die Architektur damit gute Bedingungen für eine so wichtige und herausfordernde Tätigkeit bieten kann, freut uns sehr. Sollte es tatsächlich gelingen, dem Problem der Obdachlosigkeit, wie von der Europäischen Union gefordert, ganz grundsätzlich entgegenzutreten, wäre es für den federführend verantwortlichen Geschäftsführer Matthias Haber und sein Team „eine Traumaufgabe, das Haus für die Nutzerinnen und Nutzer in Wohnungen umzubauen“.

Die Abbildungen entnehmen wir dem Video „429 obdachlose Menschen ziehen um“, zu finden auf den Social-Media-Kanälen der Diakonie München und Oberbayern.