Wertschöpfung
Standplätze für Wertstoffcontainer sind ein fester Bestandteil des heutigen Stadtbildes. Zumeist erwecken diese Sammelstellen aber den Eindruck von Mülldeponien, und nicht von Orten, an denen eine Wertschöpfung stattfindet. Die meisten Versuche, diese Situation zu verändern, gingen bisher vom Erscheinungsbild der Container aus. Zumindest mittelfristig ist jedoch die Annahme unrealistisch, die verschiedenen Entsorgungsunternehmen könnten ihren Containerbestand vereinheitlichen oder gar austauschen.
Aufgabe
In Zusammenhang mit der Erstellung eines neuen Trafohauses und eines Buswartehäuschens sollte an einer großen Einfallstraße am Rande von Landshut ein Aufstellort für Wertstoffcontainer geschaffen werden. Das Trafohaus sowie das Wartehaus sind vorgegebene Fertigprodukte eines Betonwerkes. Einzig die verbindende Wand, die als Sichtschutz und auch als Signal dient, wurde speziell angefertigt.
Sammeln
Betonfertigteile wurden durch die unterschiedliche Anordnung zweier, stets gleicher Aussparungen zu einem räumlichen Graffiti. Die gesamte Wertstoffsammelstelle wurde mit einer goldenen Beschichtung versehen. Passend zum Jahresmotto 1996 der Stadt Landshut ”Jahr des Goldes” besteht ”Sammeln” aber nicht nur aus einem Stück Architektur, sondern auch aus einer Aktion, die ihrerseits für das Wertstoffsammeln wirbt. Ausgehend von der neuen Sammelstelle zirkulieren goldene Container an den anderen Standorten der Stadt. In einer großen Aktion wurden 5000 Einladungskarten und 10.000 Aufkleber verteilt. Verbunden mit den Aufklebern fand in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Lokalradio eine Gewinnspielaktion statt, bei der Einkaufsgutscheine des Einzelhandels verlost wurden. Die gesamte Aktion, inklusive des goldenen Anstrichs, finanzierten Sponsoren.