Aufgabe
Das Grundstück liegt inmitten einer 60er Jahre Siedlung am Rande von Kempten. Das Gebäude schließt eine lockere Zellenbebauung zu einem Blockrand. Es wurden je sechs öffentlich geförderte 2- und 3-Zimmer-Wohnungen erstellt. Den Anschluß an die Nachbarbebauung stellen grosse Loggien her. Die gesamte Umgebung des Gebäudes wurde in den 70er Jahren mit einer zusätzlichen Dämmung und einer Eternit-Verkleidung versehen.
Materialität
Das neue Gebäude sollte auf Wunsch des Bauherrn eine Phenolharz-Plattenverkleidung erhalten. Eine solche Platte besteht aus vielen Lagen von mit Melaminharz verpressten Kraftpapieren. Als oberste Lage ist aus UV-Schutzgründen immer ein sogenanntes Dekorpapier notwendig. Dieses Dekorpapier wird meist einfarbig gewählt. Um die tatsächliche Materialität des Kunststoffes zu betonen, wurde ein Dekor gewählt, das seinerseits auf ein Material verweist. Durch die ”Unmöglichkeit” von Mahagoniplatten dieser Größe wird die Kunststofflichkeit der Fassade überhöht. Aluminiumformteile und Verschraubungen kontrastieren die ”künstliche” Materialität. Die Künstlichkeit der Mahagoniplatten fügt sich in die mit den unterschiedlichsten Verkleidungen versehenen Häuser der Umgebung ein.