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Münchener Rück – Zwei Kasinos

Aufgabe
Gastlichkeit und die Kultur des Geschäftsessens sind ein wesentlicher Bestandteil im Geschäftsbetrieb der Münchener Rück. Für diesen Zweck werden eigene Kasinoräume vorgehalten. Diese Räume haben ganz unterschiedliche Größen. Es gibt Kasinos mit einer Kapazität von 6 Personen aber auch Räume für bis zu 80 Personen. Um besonders die großen Kasinos besser ausnutzen zu können, war vorgesehen, zukünftig nicht nur die Essensnutzung anzubieten, sondern diese Bereiche auch für größere Besprechungen und Präsentationen auszurüsten.

Raumteiler
Es war ein Raumteilungssystem zu entwickeln, das im Raum verbleiben und mit geringem Personalaufwand bedient werden kann. Hierbei steht eine optische Trennung im Vordergrund. Eine restaurantähnliche Atmosphäre sollte mit entsprechender Beleuchtung und Behaglichkeit geschaffen werden. Für die Besprechungsnutzung, die hauptsächlich im nicht unterteilten Raum stattfinden soll, waren eine entsprechende Medienversorgung sowie die in Besprechungsräumen üblichen Beleuchtungsanforderungen zu realisieren.

Beleuchtung
Die Lösung bestand darin, dass plissierte Leuchten aus der Decke herabgelassen und auf frei in den Raum gestellte Sideboards aufgesetzt werden. Der Raum kann so sehr schnell in unterschiedliche Größen geteilt werden. Die Raumteiler können von den Sideboards gegenbeleuchtet werden und bilden leuchtende Wände. Die Leuchten werden aus einem speziellen Vlies gefertigt, das ähnlich einem Raff-Rollo an Schnüren geführt wird und in hochgefahrenem Zustand nur wenig Platz in der Akustikdecke einnimmt. Wird der gesamte Raum benötigt, so werden die auf unsichtbaren Rollen gelagerten Sideboards an die Wände geschoben und bilden dort einen Teil des umlaufenden Getäfer-Sockels. Die hochgefahrenen Raumteiler hingegen unterscheiden sich nicht von den übrigen Leuchten im Raum.

Technische Gebäudeausrüstung
Die Ansteuerung der Beleuchtung, der Raumteiler und des Blendschutzes erfolgt über ein programmierbares Touch-Panel bzw. Fernbedienung. Hiermit können verschiedene Beleuchtungsszenarien erzeugt werden. Fast unsichtbare Boden- und Wandtanks für die Elektro- und Medientechnik werden in die architektonische Raumkonzeption integriert. In die Deckenkonstruktion eingelassene Projektionswände können über das Touch-Panel aktiviert werden. Heizkörper und Kühltruhen hinter Verkleidungen temperieren den Raum.

Möbel
Speziell für das Nutzungsprofil wurde ein Tischsystem entwickelt, das sich an die unterschiedlichen Raumnutzungen anpassen lässt und sowohl mit Tischdecken als auch ohne Eindeckung ein befriedigendes Gesamtbild ergibt. Die Stühle sollten zum einen die Anforderung komfortabler Speisestühle erfüllen, zum anderen auch für die Besprechungsnutzung geeignet sein. Um das Handling zu erleichtern war es notwendig, die Stühle überdies stapelbar auszubilden. Das Tischsystem und auch die Stühle wurden nach einem entsprechenden Entwurf der Architekten angefertigt.

Projektinformationen

Projekttyp: Innenarchitektur
Standort: München
Bauherr/in: Münchner Rückversicherungsgesellschaft AG
Projektstatus: Gebaut
Fertigstellung: 2001
Architektur: Hild und K Architekten
Andreas Hild, Dionys Ottl
Mitarbeit: Birgit Breu
Fotografie: Michael Heinrich