Aufgabe
Das Theater Landshut wurde 1998 in eine im Zentrum der Stadt gelegene mittelalterliche Zollscheune eingebaut. Für diese neue Funktion musste der alte, kompakte Bau im Innenraum umgebaut und im übrigen gründlich saniert werden.
Konstruktion
Ziel war es, Eigenart und Atmosphäre des stark baufälligen Hauses soweit wie möglich zu erhalten. In die denkmalgeschützte Struktur wurde ein mit 99 Sitzen ausgestatteter Theatersaal, eine Eingangshalle sowie Künstlergarderoben und eine kleine Werkstatt integriert. Die einfache räumliche Konfiguration entwickelt sich von der rot gehaltenen Eingangshalle bis zu dem mit schwarzem Stoff ausgekleideten Theatersaal durch die Aneinanderreihung in sich abgeschlossener Bereiche, die sich auf ruhige und unangestrengte Art in die vorhandene Konstruktion einfügen. Die introvertierten Räume erhalten durch ihre entschieden dimensionierte Größe und ihre horizontale und vertikale Proportionierung den Charakter intimer und öffentlicher Orte. Die neuen Hinzufügungen vermeiden die Konfrontation mit dem alten Bau. Es geht hier nicht um einen inszenierten Bruch, sondern um eine Einheit aus Alt und Neu, die nicht aus der Nachahmung entsteht.
Beleuchtung
Nahezu die gesamte Lichtinstallation ist in schwarzen Rohren auf Putz ausgeführt. Die Rohre sind mittels einfacher Rohrschellen verbunden und auf dem Untergrund befestigt. Am Ende der Rohre sitzen einfache, mattierte Glühbirnen, die die Innenräume erhellen. Der Verzicht auf jede Anmutung von Hightech unterstützt den einfachen, eher rauhen Charakter des Baus.
Farbe
Die Einheit wird mit Hilfe eines roten Farbfilms erzeugt, der sich über Alt und Neu bis in jede Ecke des Gebäudes legt. Der warme Rotton erinnert und zitiert die samtroten Wandverkleidungen und Vorhänge alter Theater. Dieses Rot färbt das Licht im gesamten Haus, wobei es Schattierungen von Orange bis zu einem hellen Ocker annimmt. Dort, wo das Licht durch ausgeschnitzte kleine oder große Öffnungen einsickert, färbt es sich weißlich.