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Haus Bonnin

Aufgabe
Vorgefunden wurde ein von engen Altstadtgassen umgebenes, verputztes Fachwerkhaus. Die Bauherren wünschten eine Aufstockung des bestehenden Gebäudes. Das Haus ist von der umgebenden Bebauung in seiner Belichtung stark beeinträchtigt. Es galt, ein Konzept mit optimaler Lichtausbeute im denkmalpflegerischen Bestand zu realisieren.

Konstruktion
Die Lösung besteht in einer Stahlkonstruktion, die mit Paneelen aus transparenter Wärmedämmung ausgefacht ist. Nur auf der Terrassenseite wurde Klarglas verwendet. Das Gebäude wurde komplett in der Werkstatt des Metallbauers gefertigt und mit einem Kran in vier Teilen auf den Bestand gehoben. Der Raum dient als Wohnzimmer und öffnet sich zu einer Dachterrasse, von wo aus man einen eindrucksvollen Blick zur nahen Altmühl hat. Der Bestand wurde in seinem ursprünglichen Zustand belassen und saniert. Für die Lochblechelemente wurde Titanzink auf Rahmen gespannt. Einzelne Lochblechelemente sind zu öffnen, ebenso die dahinterliegenden transluzenten Elemente.

Schleier
Die gesamte Aufstockung ist mit Lochblechelementen verkleidet. Dadurch wird die aufgelastete Fassade geschlossen. Dennoch wird der Lichteinfall kaum behindert. Im Inneren entsteht ein introvertierter Raum, der durch Reispapierwände begrenzt zu sein scheint. Die transparente Wärmedämmung stellt eine blendfreie Belichtung sicher. Durch die hohe Dämmwirkung ist eine energetisch einwandfreie Beheizung des Raumes möglich. Gleichzeitig kann in den Übergangszeiten anfallende Imissionswärme optimal genutzt werden. Die Lochblechelemente wirken wie ein textiler Schleier und schützen das System im Sommer vor Überhitzung. In der Nacht kehrt sich die Lichtwirkung um. Die Aufstockung beginnt wie eine Lampion in der Altstadt zu glimmen.

Projektinformationen

Projekttyp: Bauen im Bestand, Wohnungsbau
Standort: Eichstätt
Bauherr/in: Doris Bonnin, Dr. Richard Bonnin
Projektstatus: Gebaut
Fertigstellung: 1995
Architektur: Hild und K Architekten
Andreas Hild, Tilmann Kaltwasser
Mitarbeit: Marguerita Martin-Huescar
Fotografie: Michael Heinrich