Suche
Close this search box.

Lernen von den Alten

Baubeginn für Wohnen an der Steinerstrasse: Im Münchner Stadtteil Sendling entsteht ein Neubauensemble mit Platz für 288 Wohneinheiten, Kindertagesstätte und Gewerbenutzung. Mit dem Aushub hatte man bereits Ende des vergangenen Jahres angefangen. Nun wird die bis zu sechsgeschossige Bebauung nach und nach Gestalt annehmen.

Der Bauträger und Projektentwickler MünchenBau beauftragte Hild und K mit Entwurf und Planung des Projekts. Die orientieren sich dabei an einem berühmten Vorbild, der denkmalgeschützten Münchner Borstei. In den 1920er Jahren hatte der Bauunternehmer Bernhard Borst die gemeinsam mit dem Architekten Oswald Bieber geplante Bebauung um mehrere innenliegende Gärten herum errichtet. Noch heute wird die außergewöhnliche Wohnqualität des Ensembles gerühmt. Entsprechend durchziehen attraktive, unterschiedlich nutzbare Innenhöfe mit jeweils individuellem Charakter auch die gesamte „Steinerei“. Sie sorgen zusätzlich für die Durchwegung des Ensembles und binden dieses an die Rad- und Fußwegverbindungen in die Stadt und aus der Stadt heraus sowie an den nahegelegenen S-Bahn-Anschluss an.

Das durch historische Wohnbauensembles inspirierte städtebauliche Konzept zielt darauf ab, das kleine Quartier zu einem Ganzen zu formen, aus dem sich auch dessen Aufenthaltsqualität ableitet. Dies allerdings, ohne dabei in sture Gleichförmigkeit zu verfallen. Die Repetition bestimmter identitätsstiftender Elemente trifft auf deren Varianz, um eine Vielfalt innerhalb der Einheit zu erreichen. Dafür steht eine Staffelung der Höhen, die das Volumen proportioniert und es in Bezug zur Maßstäblichkeit der Nachbarbebauung treten lässt. Zudem gliedert eine differenzierte Fassadengestaltung die einzelnen Baukörper.

Die neue Wohnbebauung bringt eine durchgängige Belebung des ansonsten gemischt genutzten Viertels über den gesamten Tages- und Wochenverlauf mit sich. Durch eine städtebauliche Setzung, einen Rücksprung der Bebauung im Gewerbebereich, entsteht ein kleiner Quartiersplatz als Angebot für Anwohner wie auch Passanten. Mit seiner öffentlichen Wirkung und städtischen Orientierung soll er zugleich das Entrée wie das Gesicht der Wohnanlage darstellen. Eine gastronomische Nutzung mit Außenbestuhlung bietet sich an dieser Stelle an.