Am 2. November dieses Jahres wurde Hild und K Büropartner Matthias Haber in den Gestaltungsrat Potsdam berufen. Mit ihm holte sich die Landeshauptstadt „einen erfahrenen und für Potsdams Themen perfekt passenden Nachfolger“ für die vorzeitig ausgeschiedene Petra Kahlfeldt. Ausschlaggebend für die Entscheidung war laut Presseerklärung Habers „Erfahrungsschatz im Umgang mit historischer Bausubstanz und mit dem Bauen im historisch geprägten Umfeld“. Das architektonische Geschehen in und um Berlin hat der Münchner spätestens seit der Gründung der dortigen Hild und K Niederlassung im Jahr 2011 besonders im Blick. Von der künftigen Auseinandersetzung mit den dem Expertengremium vorgelegten Bauvorhaben erwartet er sich auch persönlich eine große Bereicherung. So gab es schon in der ersten Sitzung am Freitag, den 18. November, drei spannende Projekte kennenzulernen: Die „Wohnbebauung Am Karl-Foerster-Garten“ (Sergei Tchoban), den Umbau der „Villa Francke“ zu einem Kunstmuseum (Wolfgang Keilholz) und die Errichtung eines Seminargebäudes (Chipperfield Architects) als Erweiterung des bestehenden „Haus Alexander“.
Bereits die Besichtigung der zu behandelnden Baugrundstücke im Vorfeld der Sitzung bot wertvolle Eindrücke. Eine Neuentdeckung war für Haber vor allem das 1927 erbaute Sommerhaus des jüdischen Präsidenten der Berliner Ärztekammer, Dr. Alfred Alexander. Es wurde durch einen gemeinnützigen Verein liebevoll restauriert und wird seither als Zentrum für interreligiösen Dialog genutzt. Auch vor dem Hintergrund der aktuell wiedererstarkenden Wertschätzung für „einfaches Bauen“ stellt das einstöckige Gebäude aus Kiefernholz eine echte Inspiration dar. Mithilfe von archaischen Materialien und schlichten Strukturelementen wurde hier eine einzigartige Atmosphäre geschaffen. Dabei werden klassische architektonische Elemente ins Handwerkliche des Holzbaus überführt, beispielsweise die Sockelfüße und Kapitelle der geschnitzten Vordachstützen. Wie der Bodenanschluss gelöst wurde, um die tektonische Wirkung der Holzstütze zu erhalten, davon lässt sich durchaus lernen…