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Frostiges Grundsteinlegen für neues Agfa-Hochhaus

Nach der spektakulären Sprengung des AGFA-Hochhauses im Februar diesen Jahres wurde am 16. Oktober 2008 der Grundstein für den Neubau gelegt. Pünktlich zum Festakt hatte sich der bis dahin goldene Oktober in einen ungemütlich frostigen Herbst verwandelt. Trotzdem erhob um 17.19 Uhr OB Christian Ude – gewohnt souverän – die Kelle, um das Mörtelbett für den Grundstein zu bereiten. Ihm folgten Stadtbaurätin Dr. Elisabeth Merk, Staatsminister Otmar Bernhard und Vertreter der Investoren- und Baufirma.

Matthias Haber, Hild und K

Dann schwebte unter im Wind wehenden Planen der Grundstein über die Köpfe der Anwesenden hinweg und landete schließlich am „Einsatzort“.

Matthias Haber, Hild und K

In den Festreden zur Grundsteinlegung war viel von aufgrund der internationalen Finanzkrise notwendigen Einsparungen die Rede. Es wäre sehr schade, wenn diesen gerade die von uns budgetkonform geplante Fassadengestaltung zum Opfer fallen sollte. Schließlich war geplant, dem südlichen Eingang zur Stadt mit dem neuen Hochhaus ein architektonisch markantes Kennzeichen zu geben. Deshalb hatte der Investor einen beschränkten Wettbewerb zur Fassadengestaltung ausgeschrieben. Gerade die außerordentliche Qualität der Wettbewerbsergebnisse – neben der Fassadengestaltung auch zum Städtebau des Wohnquartiers – hatte Frau Dr. Merk in ihrer Ansprache hervorgehoben. Ein „neues Wahrzeichen Giesings“ ist ohne den bisher vorgesehenen architektonischen Standard kaum denkbar.

Hild und K

Uns ging es im Entwurf vor allem darum, über die Gestaltung des Fassadenreliefs auch die städtebaulich unbefriedigende Situation am Standort zu klären: Ein geringer Vorsprung der Kontur entlang der langgestreckten Hauptfassade und kleine Reliefs an der Schauseite des Hochhauses definieren das Gebäude um zu einer Art liegendem Hochhaus mit hocherhobenem Kopf. Einzelelemente wie Brüstung, Sonnenschutz, Pfeiler und Tragwerk werden dabei als ineinander verwobene Bänder eines Gewebes aufgefasst. Das so entstandene „Flechtwerk“ legt sich über alle Bauteile und betont damit die Gesamtstruktur des Gebäudes.