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Die Gestaltung des Risses

Gemeinsam mit dem Projektentwickler Trockland Management GmbH führt das Land Berlin ein städtebauliches Workshopverfahren mit parallel verlaufendem Partizipationsprozess durch. Der Investor plant die Bebauung der Brachfläche im Bereich des ehemaligen Grenzübergangs „Checkpoint Charlie“ mit Hotel, Museum und Gebäuden für Wohnen, Büro und Einzelhandel. Das Mauergedenken soll innerhalb des städtebaulichen Konzepts eine zentrale Rolle spielen. Diesem Ansatz folgt auch der Entwurf von Hild und K. Dessen Verfasser konstatieren: „Am Checkpoint Charlie ist das geschichtlich Zerrissene Berlins noch heute deutlich spürbar. Die Wunde ist so groß, dass die Nachbarviertel Mitte und Kreuzberg bis heute nicht zusammen gewachsen sind. Unser Ansatz will die Stadtteile verbinden, ohne den historischen Riss unkenntlich zu machen. Die aus der Kriegs- und Nachkriegszeit überkommenen Brandwände sind daher freizuhalten, insbesondere diejenigen in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Grenzübergangs.

An dieser Stelle wird die konzipierte Bebauung daher bewusst zurückgenommen: Staffelungen kulminieren in Richtung der Baufeldränder und bewegen sich weg vom herauszustellenden Grenzübergang. Diese Bewegung erfolgt aber nicht linear blockartig, sondern oszillierend, quasi informell und löst die Baukörper auf, um weitere Durchblicke und Blickbeziehungen aufzubauen, auch zu weiteren flankierenden Brandwänden.

Entlang der Zimmerstraße folgt der westliche Baukörper im Sockelbereich nicht der Baulinie, sondern weicht in Richtung Friedrichstraße zurück und führt auf die ehemalige Mauertasche des Checkpoint Charlie zu. In Richtung Norden geneigte Auskragungen der oberen Geschosse der Baukörper markieren die Freifläche des Grenzübergangs, der vollständig von weiteren Nutzungen freizuhalten ist. Auf Traufniveau der umgebenden Blöcke entstehen beidseits der Friedrichstraße weitere Freiflächen. Sie sind als Aussichtspunkt des Museums oder Standort für Gastronomien ebenfalls öffentlich zugänglich und schaffen durch ihre umfängliche Begrünung eine besondere Qualität im Berliner Stadtbild.

Insgesamt zielt der Vorschlag auf einzigartiges Projekt im Berliner Stadtbild, das sich spezifisch aus den Regularien des Ortes formt und ihn weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich hält. In seiner Bewegung kommuniziert es mit der umgebenden Bebauung beidseits der ehemaligen Grenze, schafft Verweise und schöpft den Ort neu aus seiner belasteten Vergangenheit, ohne diese auszulöschen.“

Alle Ergebnisse des Workshops sind ab Donnerstag, den 2.8. um 17.00 (Vernissage) in der Ausstellung „Zukunft Checkpoint Charlie“ im Rohbau Charlie Living, in der Zimmerstraße 92-94 zu sehen. Die Ausstellung ist bis einschließlich Samstag, den 4.8. zu sehen. Öffnungszeiten: Donnerstag 17-20 Uhr (Vernissage) Freitag 17-20 Uhr und Samstag 12-20 Uhr.

Danach lassen sich die Konzepte der teilnehmenden Teams auf der Website der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen einsehen und herunterladen.