Ein voller Erfolg war der Auftritt der Hild und K Forschungsabteilung auf der BAU 2013. Gemeinsam mit unserem Industriepartner Sto präsentierten wir auf der Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme das Forschungsprojekt „Modulationsmöglichkeiten der Gebäudeaußenhaut mittels wärmesensitiver Aufnahmeverfahren“. Die Resonanz war großartig. Sogar Bauminister Dr. Peter Ramsauer besuchte am Eröffnungstag den Sto-Stand und ließ sich von Andreas Hild diesen völlig neuen Ansatz der Fassadendämmung erläutern.
Für alle, die es nicht zur BAU 2013 oder dort – anders als der Bundesbauminister – nicht zu Sto geschafft haben, hier eine kurze Zusammenfassung des Projektinhalts:
Hild und K Architekten vertreten bereits seit längerem (auch öffentlich) die Ansicht, dass die gestalterischen Möglichkeiten von Wärmedämmverbundsystemen in Planung und Ausführung nicht ausgeschöpft werden. Wird an der gängigen Praxis ästhetisch völlig unüberlegter Fassadendämmung nichts geändert, droht – so Andreas Hild – „das größte Städtebauvernichtungsprogramm seit dem Zweiten Weltkrieg“. An dieser Erkenntnis setzt das Forschungsprojekt des Büros, vertreten durch Andreas Hild und Faraneh Farnoudi, an. Im Rahmen der vom Bundesbauministerium gegründeten Forschungsinitiative Zukunft Bau prüfen sie gemeinsam mit ihren Partnern Sto AG und Bayerische Hausbau „Modulationsmöglichkeiten der Gebäudeaußenhaut mittels wärmesensitiver Aufnahmeverfahren“. Konkret geht es darum, durch eine dreidimensionale Modulation der Dämmschicht sowohl die Fassadengestaltung zu individualisieren als auch die Leistung der Dämmsysteme zu verbessern.
Ausgangspunkt der Überlegungen ist der unterschiedliche Wärmedurchgang verschiedener Bauteile einer Bestandsfassade. Wird die Dimensionierung des Dämmstoffs den ungleichen Wärmedurchgangskoeffizienten angepasst, entsteht eine Neuordnung der Oberfläche, die sich aus den unterschiedlichen thermischen Zuständen der Bauteile ableitet. Hierfür berechnet ein Computerprogramm auf der Basis von thermografischen Aufnahmen Wärmedurchgänge und Mängel in der thermischen Hülle, Temperaturverteilungen und Wasserdampf-Diffusionsströme des Gebäudes und simuliert diese dreidimensional. Die Simulation ist Grundlage der variantenreichen Entwurfsmöglichkeiten und zugleich der individuellen Fertigung der Dämmelemente. Diese Technik sorgt nicht nur für ein völlig neues Erscheinungsbild von Fassaden, sondern spart zugleich Ressourcen, da stets nur so viel Dämmung eingesetzt wird, wie an der jeweiligen Stelle nötig ist. So nimmt die Funktion des Wärmedämm-Verbundsystems Gestalt an und eine authentische Form des Materialeinsatzes ist gewährleistet. Das erste individualisierte Fassadendämmsystem soll im Lauf des Jahres 2013 realisiert werden.