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Knifflige Sache

Baustellen – gerade auch im Bestand – haben oft einen ganz besonderen ästhetischen Reiz. Die komplexe Holzkonstruktion, welche die Bögen im Brunnenhof des Straubinger Rathaus abstützt, erinnert fast ein bisschen an Strohsterne. Das hat sie dann auch als Motiv für unsere Weihnachtskarte empfohlen.

Den Adressatinnen und Adressaten, die sich an unserem Weihnachtsrätsel beteiligt haben, danken wir herzlich. Offenbar haben sie ausführlich recherchiert, denn das gesuchte Projekt wurde ganz überwiegend korrekt benannt. Trotzdem können nur drei richtige Einsendungen gewinnen. Als Trost für alle, die bei der Verlosung leer ausgehen, haben wir noch eine weitere faszinierende Behelfskonstruktion herausgesucht. Den zweigeschossigen Rathaussaal durchtrennt aktuell eine Arbeitsplattform, die gleichzeitig als Witterungsschutz dient. Darunter zeichnet sich bereits der Grundriss des wiederzuerrichtenden Tourismusamtes ab.

Foto: Cornelius Kluge

Der Wiederaufbau des Rathauses wurde nach einem katastrophalen Brand im Jahr 2016 notwendig. Die unvermeidbaren Maßnahmen sollen das ehrwürdige Gebäude zugleich an Bedürfnisse und Standards des 21. Jahrhunderts anpassen, vor allem hinsichtlich Brandschutz und Barrierefreiheit. Dies mit größtmöglicher Rücksicht auf die historische Substanz durchzuführen, darin liegt für das Planungsteam eine äußerst komplexe Herausforderung.

Fotos (2): Gintare Gajauskaite

Doch es geht voran: Mittlerweile wurde beispielsweise ein neues Treppenhaus fertiggestellt. Es führt zu dem in das Dachgeschoss einzubauenden Sitzungssaal und dient zudem als notwendiger Fluchtweg. Optisch wird es sich dem historischen Vorbild anpassen, ohne seine moderne Entstehungszeit zu verleugnen.

Als ungeahnt anspruchsvoll stellt sich auch der Umgang mit der alten Bausubstanz dar. Während seiner jahrhundertelangen Geschichte wurde das Rathaus immer wieder umgebaut, jedoch bisher niemals saniert. Die im Zuge des Wiederaufbaus entdeckten Schäden sind enorm. Doch auch hier sind Erfolge zu vermelden: Mittlerweile konnten etwa große Teile des Bestandsmauerwerks denkmalgerecht ausgebessert werden. 

Derzeit sind die Zimmerarbeiten in vollem Gange. Dem Jahr 2024 sieht das Hild und K Planungsteam also zuversichtlich entgegen. Auch allen anderen wünschen wir dafür Gesundheit, Glück und Erfolg!