Gegen Ende des Jahres wurden die Arbeiten am Rohbau des von Hild und K geplanten Wohnhauses am Bremer Hohentorsplatz erfolgreich abgeschlossen. Anfang Oktober, als das untenstehende Foto entstanden ist, waren sie noch in vollem Gange.
Errichtet wird das Gebäude auf einem durch den Rückbau überdimensionierter Verkehrsflächen freigewordenen Grundstück am Rande der historischen Neustadtwallanlagen Bremens. Der Bauherr, die GEWOBA Bremen, hatte hier „die Möglichkeit (gesehen), den Stadtraum besonders zu akzentuieren“, und einen Wettbewerb ausgeschrieben. Der Siegerentwurf von Hild und K kam diesem Ansinnen mit einem achtgeschossigen gestaffelten Baukörper entgegen, der als vieleckiger ‚Bug‘ die Grundstücksspitze inszeniert. Mit Rücksprüngen nach der vierten und sechsten Etage vollzieht der Wohnturm eine Assimilierung an die umgebene Bebauung und hält so die Schwebe zwischen einer Akzentuierung des Standpunkts und dem Bezug zum Kontext. An die Stelle des im 19. Jahrhundert abgerissenen Hohen Tors tritt ein neues identitätsstiftendes Entrée für das gleichnamige Viertel.
Das Vermietungskonzept der GEWOBA setzt auf soziale Vielfalt und Durchmischung. Der Neubau behandelt dementsprechend geförderte und nicht geförderte Wohneinheiten möglichst gleichrangig und verteilt sie bunt über die Geschossflächen hinweg. Die sechseckige Grundfläche vermeidet überall eine reine Nordorientierung. Die Wohnungen sind rund um einen großzügig angelegten und hochwertig gestalteten polygonalen Treppenkern gruppiert. Dies soll das Gemeinschaftsgefühl zwischen den Bewohnern stärken und die Qualität des Gebäudes langfristig sichern.
Dass in den Verlautbarungen der GEWOBA bereits heute vom „Grünen Haus“ die Rede ist, liegt an der künftigen Fassade, die mit glasierten Ziegeln in unterschiedlichem Grüntönen verkleidet sein wird. 2020 wird das allerdings nichts mehr…